Am vierten Spieltag der Saison kam es zu einem Duell, bei dem die Favoritenrolle wiederum klar definiert war. Die Mannschaft aus der Domstadt, Naumburger SV III, empfing die fünfte Mannschaft des USV Halle. Die Hausherren im Euroville wollten ihre reine Weste behaupten, die Gäste dagegen als Tabellenletzter eine kleine Überraschung bewerkstelligen. Ein Punkt wollte man aus der Domstadt entführen. Die Naumburger waren an sechs Brettern hinsichtlich Spielstärke den Gastgebern überlegen. Nur an einem Brett waren die Gäste stärker besetzt. Ein wichtiges Spiel für beide Mannschaften, aber mit unterschiedlichen Konstellationen. Ein sicherer Sieg würde für die Naumburger zumindest den zweiten Tabellenplatz sichern, ein Punktgewinn für die Gäste würde ihnen etwas Luft verschaffen im Kampf gegen den Abstieg. Beide Mannschaften begannen demzufolge konzentriert und man merkte, dass keiner der Akteure verlieren wollte. Nach zwei Stunden bezwang Horst Kirchhof die junge Nachwuchsspielerin Lea Fritsch ohne Probleme. Hier lag die Latte für die Schülerin einfach zu hoch. Reiner Ose und Karoly Gabriel trennten sich wenig später von ihren Gegnern Remis. „Wurde da nicht ein halber Punkt verschenkt?“, diese Frage stellten sie sich anschließend. Dann passierte lange Zeit nicht viel. Andreas Kunz geriet zwar in Nachteil gegen seinen starken Gegner. Der Qualitätsverlust wurde durch einen Mehrbauern zwar nicht ganz kompensiert, die Stellung bot aber noch genügend Möglichkeiten für einen Kampf. Am Spitzenbrett sollte dagegen bald eine Entscheidung fallen. Erst überlegte Steffen Kluge 25 Minuten für einen Zug, dann übertraf das noch sein Gegner, der mehr als eine halbe Stunde für die Entgegnung benötigte. Ein frühes Remis aufgrund von Dauerschach war die Folge. Damit konnten beide Spieler gut leben. Uwe Romberg fand zunächst keine Fortsetzung, um sein Spiel zu gewinnen. Als es nach dem Blick auf die anderen Bretter aber darauf ankam zu punkten, hatte er doch die gewinnbringende Idee. Mit der folgenden Niederlage von Andreas Kunz lag die Last nun auf den Akteuren der beiden letzten Partien. Frauenpower gegen Nachwuchsspieler war die Konstellation. Ein Punkt oder zwei Remisen sollten den Mannschaftserfolg für die Naumburger sichern. Dass es durch den Gewinn von Geritt Schlag und dem Remis von Doris Behrens 1,5 Punkte wurden, war alles klar und der Mannschaftserfolg perfekt.

Die dritte Mannschaft der Naumburger wurde ihrer Favoritenrolle gerecht und gewann verdient mit 5:3 gegen USV Halle V. Da der bisherige Spitzenreiter, die zweite Mannschaft der WSG Halle-Neustadt II deutlich gegen die Gäste aus Merseburg verlor, eroberten die Naumburger die Tabellenspitze.

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