Am dritten Spieltag der Saison kam es zu einem Duell, bei dem die Favoritenrolle klar definiert war. Die Mannschaft aus der Domstadt, Naumburger SV III, reiste zum Schachclub Grün Weiß Granschütz, um gegen die dortige zweite Mannschaft zu spielen. Die Naumburger waren an sechs Brettern hinsichtlich Spielstärke den Gastgebern überlegen. An zwei Brettern saßen sich gleichwertige Gegner gegenüber. Ein wichtiges Spiel für beide Mannschaften, aber mit unterschiedlichen Konstellationen. Ein sicherer Sieg würde für die Naumburger den Verbleib im Tabellenvorderfeld bedeuten. Die Granschützer dagegen hatten weitaus bescheidenere Wünsche. Die Niederlage sollte möglichst knapp ausfallen. Die Naumburger stellten eine recht komfortable Mannschaft zusammen. Man konnte fast mit Bestbesetzung aufwarten. Dagegen traten die Gastgeber nur mit sieben Spielern an. Das erste Brett wurde nicht besetzt, so dass der stärkste Naumburger Spieler, Steffen Kluge, ohne Kampf gewinnen konnte. Beide Mannschaften begannen konzentriert und man merkte, dass keiner der Akteure verlieren wollte. Nach zweieinhalb Stunden trennten sich Reiner Ose und Siegmund Reimer mit einer Punkteteilung von ihren Gegnern. Das war in Ordnung, denn an diesen Brettern gab es keinen Gewinnweg mehr, der für die Gäste zu erarbeiten war. Gute Aussichten an den anderen Brettern beeinflussten ebenfalls diese Entscheidung. Horst Kirchhof konnte seine Spielstärke gegen seinen jungen Gegner in die Waagschale werfen und setzte den gegnerischen König auf der Brettmitte matt. Karoly Gabriel fand nicht ganz so zu seinem sonst so meisterlichen und erfolgreichen Spiel, um dem nominell unterlegenen  Kontrahenten einen vollen Punkt abzuluchsen. Uwe Redlich, der noch emotional bei den Feierlichkeiten „25 Jahre Mauerfall“ hing, fand anfangs kein Rezept, seinen Gegner zu bezwingen. Allerdings gelang es ihm nun durch genaue Spielweise die Punkteteilung zu erreichen. Vier Punkte bedeutete der aktuelle Zwischenstand aus Naumburger Sicht und es fehlte nur noch ein Remis, um den Mannschaftserfolg zu sichern. Das war Simeon Scharf vergönnt, der etwas überrascht war von der Spielstärke der Schülerin, die ihm gegenüber saß. Letztendlich setzte sich seine Routine und Konzentration durch und er konnte einen vollen Punkt zum Mannschaftsergebnis beisteuern. Als letzter spielte noch Uwe Romberg, der zum Schluss der Partie eine sehenswerte Kombination auf das Brett zauberte und mit einem Sieg nach Hause fahren konnte. Die dritte Mannschaft der Naumburger wurde ihrer Favoritenrolle gerecht und gewann verdient mit 6:2 gegen GW Granschütz II. Während der Gastgeber auf die vorletzte Tabellenposition rutschte, konnten die Naumburger Gäste sich auf den zweiten Tabellenplatz vorarbeiten.

Einzelergebnisse: