Eine gerechte Punkteteilung
Geschrieben von heckenroseAm zweiten Spieltag der Saison musste die dritte Naumburger Mannschaft nach Halle Lettin reisen. Die Naumburger wollten ihre gute Ausgangsposition
vom ersten Spieltag untermauern. Besetzungssorgen gab es nicht. Von der Papierform her waren die Gäste leicht favorisiert. Schon bei der Eröffnung brauchte der Lettiner am Brett 1 viel Zeit. War das ein Zeichen, dass er das Spiel sehr ernst nahm? Jens Schmeißer spielte noch in der Eröffnungsphase g4 und sah sich nach dem Figurentausch mit seiner geöffneten Königslinie wider.War das ein taktisches Manöver des Naumburgers? Nein, gestand er selbstkritisch später ein. „Dieser schlechte Zug hat mich die ganze Partiedauer verfolgt, wofür ich viel Zeit brauchte.“ Auch Andreas Kunz hatte die Partie so gut wie verloren. Sein entblößter König sah sich einem enormen Angriffsdruck aller gegnerischen Figuren ausgesetzt. Im Überschwang des zu erwartenden Erfolgs passierte dem Lettiner ein spielentscheidender Fehler, da er ein Schachgebot mit gleichzeitigem Angriff auf die Dame zuließ. Jetzt war der Gejagte plötzlich der Jäger, aber gewonnen war die Partie noch lange nicht. Alle Figuren des Gastgebers standen auf Angriff und eine einzige Ungenauigkeit hätte das Blatt wieder gewendet. Anders sah es bei Ines Weißenburg aus. Eine strukturell klug aufgebaute Stellung ließ einen Angriff auf den Königsflügel des Gegners zu. Diesen Vorteil nutzte sie aus und gewann einen Turm und schließlich die Partie. Damit stand es 1:0 für die Naumburger. Fast drei Stunden waren vorbei, als Simeon Scharf seinem Gegner Remis anbieten wollte. Zu ausgeglichen erschien die Partie. Gut, dass er es nicht getan hatte. Im Endspiel war sein Läufer deutlich stärker positioniert als der gegnerische Springer. Ein Bauer des Naumburgers war nicht mehr zu stoppen und erreichte das Umwandlungsfeld. Der Hallenser gab daraufhin auf.
Wenig später gelang es auch Andreas Kunz, die Partie für sich zu entscheiden. Damit führten die Naumburger mit 3:0. Es fehlte aus den noch laufenden drei Partien nur noch ein halber Punkt zum mannschaftlichen Erfolg. Das müsste doch zu machen sein, war das logische Fazit. Doch es kam anders. Uwe Romberg verlor im Endspiel seine Partie da auch hier der gegnerische Läufer sich als stärker erwies als sein Springer. Die Umwandlung eines Bauern war unausweichlich. Die überwiegend ausgeglichene Partie am Brett 1 ging ebenfalls an die Gastgeber. Beide hatten nur noch je eine Dame und ein Turm als Schwerfiguren. Auch schien der Bauernzug f4 als nicht zielführend für den Naumburger, der die weißen Steine hatte. Zusätzlich gab es noch ein Irrtum von Uwe Redlich, was die Spielzeit anbelangte. Nun schauten alle auf Brett 2. Der begangene Fehler in der Anfangsphase bedeutete jetzt Material- und Raumgewinn für den Lettiner. Jens Schweißer gab in aussichtsloser Position auf. Mit dem Mannschaftsergebnis von 3:3 konnten beide Vereine zufrieden sein. Mit etwas Glück hätten sowohl die Hallenser, als auch die Naumburger den Gewinn mit nach Hause nehmen können.
Einzelergebnisse:
1517 |
3.0 : 3.0 |
1559 |
|||
1 |
1676 |
1 - 0 |
1669 |
||
2 |
1628 |
1 - 0 |
1476 |
||
3 |
1569 |
1 - 0 |
1556 |
||
4 |
1430 |
0 - 1 |
1549 |
||
5 |
0 - 1 |
1599 |
|||
6 |
1283 |
0 - 1 |
1507 |