Zur 4. und 5. Runde der Oberliga empfing der Naumburger SV die Gäste von Blau-Weiß Stadtilm und Empor Erfurt in der Aula der Albert-Schweitzer-Schule. Der Gastgeber wollte unbedingt die ersten Mannschaftspunkte gegen den Abstieg holen, aber es wurde ein rabenschwarzes Wochenende!


Am Samstag konnten die Domstädter wieder auf die meisten ihrer Stammspieler zählen, aber es lief von Anfang an nicht rund! Andreas Fritsch mißlang die Eröffnung komplett und er mußte bereits nach 45 Minuten und 14 Zügen die Uhr abstellen. Im frühen Partiestadium übersah Jens-Frieder Mükke eine Bauerngabel und die Minusfigur war nach 2,5 Stunden eine zu schwere Bürde. Mannschaftsleiter Matthias Will stand strategisch unter Druck, aber das resultierende Turmendspiel mit Minusbauern wäre "an besseren Tagen" vielleicht noch haltbar gewesen.
So lagen die Domstädter nach 3 Stunden bereits mit 0:3 hinten! An den anderen Brettern wurde in der Zeitnotphase zumindest noch gekämpft. Nach knapp 4 Stunden ging es dann aber Schlag auf Schlag gegen den NSV! Julius Heinrich konnte dem positionellen Druck nicht mehr standhalten und verlor. Wenig später verspielte Jens Härtig seinen kleinen Vorteil in aktiver Stellung, aber das Remis war der erste halbe Punkt des Tages. Sebastian Schmidt-Schäffer hatte seinen Kontrahenten nach ruhiger Eröffnung am Königsflügel überspielt und konnte die Partie nun schon mit diversen Gewinnzügen entscheiden. Doch plötzlich verlor er komplett den Faden und zu allem Überfluß die Partie! Im selben Augenblick folgte auch die Aufgabe bei Samuel Gering, der nach spannender Partie ausgekontert wurde. Bernd Rößler sicherte sich nach 4,5 Stunden seinen verdienten vollen Zähler nach siegreichem Turmendspiel.
Das resultierende 1,5:6,5 war ernüchternd für die Domstädter, aber soll in keinster Weise den kompakt starken Auftritt des Teams aus Stadtilm schmälern!

Am Sonntag folgte die Begegnung mit Empor Erfurt. Die Domstädter konnten es eigentlich nur besser machen, aber knüpften mannschaftlich leider nahtlos an den Vortag an! Zuerst strich Samuel Gering nach knapp 3 Stunden die Segel, da der Raumvorteil seines Kontrahenten durchschlug. Andreas Fritsch hatte engagiert gespielt und gegen die Erfurter Nachwuchshoffnung, Moritz Weishäutel, eine Qualität erobert. Doch wenn es nicht läuft, reicht selbst das nicht zum Erfolg und die Partie ging im Zentralangriff auf den König noch verloren! Zeitgleich nach 3,5 Stunden erreichte Ralf Hillmann nach interessantem Spiel eine Punkteteilung. Wenig später mußte sich Julius Heinrich seinem starken Kontrahenten geschlagen geben. Andreas Schlag wehrte das Figurenopfer für 2 Bauern ganz sicher ab und gewann nach knapp 4 Stunden seine Partie. So keimte beim Zwischenstand von 1,5:3,5 noch einmal Hoffnung auf, aber die war auch wieder schnell geschwunden! Matthias Will stand lange passiv, doch sein Gegenüber geriet in Zeitnot. Jetzt bekam der NSV-Akteur noch eine Chance auf Dauerschach, aber er "träumte" vom Matt und übersah im 40. Zug ein fatales Damenschach! Sebastian Schmidt-Schäffer hatte mit Großmeister Henrik Teske einen der stärksten Spieler der Liga am Brett und dieser konnte die strategische Bauernschwäche nach 4,5 Stunden gewinnbringend ausbeuten. Jens Härtig erkämpfte in schwierigem Endspiel nach 5,5 Stunden immerhin noch einen halben Punkt.
Der Naumburger SV verliert den 2. Kampf des Wochendes ebenfalls hoch mit 2:6 gegen starke Thüringer und steht nach dieser desolaten Mannschaftsleistung zu Recht am Tabellenende der Oberliga!
Bis zur nächsten Doppelrunde in Sangerhausen im Februar heißt es sich jetzt wieder zu sammeln und die Fehler zu analysieren, um die letzten Chancen im Abstiegskampf wahrzunehmen!

Brettergebnisse Samstag:
1.Brett:  Nikita Kuznecovs (DWZ 2180) - Sebastian Schmidt-Schäffer (2332)  1:0
2.Brett:  Raiko Siebarth (2227) - Julius Heinrich (2093)  1:0
3.Brett:  Christian Schneider (2195) - Samuel Gering (2080)  1:0
4.Brett:  Tom George (2197) - Andreas Fritsch (2016)  1:0
5.Brett:  Marco Siebarth (2012) - Jens Härtig (2109)  Remis
6.Brett:  Uwe Mehlhorn (2138) - Matthias Will (1944)  1:0
7.Brett:  Andreas Neubauer (2076) - Jens-Frieder Mükke (2021)  1:0
8.Brett:  Philipp Wolf (1825) - Bernd Rößler (1981)  0:1

Brettergenisse Sonntag:
1.Brett:  Sebastian Schmidt-Schäffer (2332) - GM Henrik Teske (2450) 0:1
2.Brett:  Julius Heinrich (2093) - FM Ferenc Langheinrich (2337)  0:1
3.Brett:  Samuel Gering (2080) - Lars Urban (2163)  0:1
4.Brett:  Andreas Fritsch (2013) - Moritz Weishäutel (2115)  0:1
5.Brett:  Jens Härtig (2109) - Peter Michalowski (2076)  Remis
6.Brett:  Matthias Will (1944) - Jasper Heinke (1925)  0:1
7.Brett:  Andreas Schlag (1885) - Harald Bergmann (1559)  1:0
8.Brett:  Ralf Hillmann (1844) - Michael Pichl (1987)  Remis